Die letzten Wochen waren turbulent am Aktienmarkt. Seit seinem Hoch im Februar 2025 ist der MSCI World um ca. 10 Prozentpunkte gefallen. Das hat enorme Auswirkungen auf ein breit gestreutes Weltportfolio, da nach wie vor eine der größten Positionen die USA ist, woher diese Korrektur vornehmlich herzurühren scheint. Einen nicht ganz so starken Einbruch konnten die emerging markets (Schwellenländer) verzeichnen.
Hintergrund dieser Korrektur können mehrere Faktoren sein.
Die wohl einfachste und plausibelste Erklärung ist, dass eine Korrektur irgendwann kommen musste.
In den letzten beiden Jahren 2023 und 2024 sind die Aktienmärkte enorm gut gelaufen, und es war eine Frage der Zeit, wann die nächste Korrektur nach unten folgt.
Der MSCI ACWI Index (Industrie- und Schwellenländer) erzielte annualisierte Renditen von 22,2 % im Jahr 2023 und 17,49 % im Jahr 2024.
Eine kleine Börsenfaustformel besagt, dass es 2/3 positive und 1/3 negative Jahre gibt, insofern hangelt man sich von Bullenjahr zu Bullenjahr wohlwissend, dass die nächste Korrektur kommen wird. Nur wann das der Fall sein wird, kann niemand verlässlich vorhersagen.
Wie entsteht so eine Korrektur?
Die Aktienmärkte steigen und steigen, weil die Nachfrage nach dem Kauf von Aktien größer ist als die des Verkaufs. Durch den ständigen Anstieg der Kurse entsteht irgendwann ein Szenario, das die tatsächlichen Werte der Aktien nicht mehr realistisch darstellt.
Anleger, die viel Rendite erzielt haben, möchten Ihre Gewinne abschöpfen und verkaufen. Je mehr Anleger verkaufen wollen, desto mehr sinken die Kurse der Aktien – eben gegenläufig zur zuvor beschriebenen Kauf-Nachfrage.
Kurzfristig sind solche Korrekturen für keinen Anleger, der weiter investiert ist, schön, aber langfristig notwendig. Denn wenn sich die Kurse den Realwerten der Aktiengesellschaften angepasst haben, kann künftig wieder neues Wachstum entstehen. Auch hier passt eine bekannte Börsenweisheit: Schwankungen sind notwendig für Rendite bzw. Rendite ist die Prämie dafür, dass Schwankungen in Kauf genommen werden müssen.
Handelt es sich um eine Korrektur, oder ist es das Anzeichen eines Crashs?
Die Antwort hierauf vermag niemand belastbar zu geben. Man kann jedoch Mutmaßungen anstellen. Die eben aufgezeigten Gründe sprechen in erster Linie klar für eine Korrektur.
Hinzu kommt die geopolitisch nach wie vor angespannte Situation, das „diplomatische Eingreifen“ der USA in die Konfliktsituation zwischen Ukraine und Russland und nicht zuletzt Donald Trumps Zoll-Drohungen in Richtung EU. Das sind mitunter Gründe, weshalb gerade US-Werte so drastisch abgesunken sind.
Erklärbare Gründe oder Anzeichen für einen ernstzunehmenden Crash kann man bis dato nicht erkennen. Vom aktuellen Stand aus, ohne dass man verbindliche Prognosen aufstellen kann, bleibt es anzunehmen, dass es eine vorübergehende Downphase wird, die sich in einigen Monaten wieder erholt.