+49 (0)7251 / 3228672

info@primusfinance.de

digitaler berater

primus finance app

Mission

Beratung

Leistungen

Unsere Mandanten

Team

Werte

Finanzplanung

Immobilien

Finanzierung

Absicherung

Finanzielle Bildung

Warum Aktienfonds?

Die Kraft des Zinseszins

Was bedeutet Rendite

Was bedeutet Risiko?

Die 10 größten Anlegerfehler

Die EZB senkt den Leitzins auf 4,25 Prozent: Was bedeutet das für Anleger?

euro tower, skyscraper, downtown

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist aktiv geworden. So sinkt der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte – von 4,50 auf 4,25 Prozent. „Das ist gut so“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, „denn die europäischen Währungshüter sind bei der Bekämpfung der Inflationsgefahren noch lange nicht am Ziel. Preistreiber bleiben die überdurchschnittlich steigenden Löhne im Dienstleistungssektor. Und perspektivisch könnte auch ein fallender Euro-Wechselkurs für steigende Inflation sorgen.“

Der Einlagenzins für geparkte Gelder von Geschäftsbanken wird ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf dann 3,75 Prozent verringert. Der Schritt war zwar im Vorfeld schon relativ absehbar, doch das Vorgehen ist beinahe historisch. Denn seit 2019 gab es keine weiteren Senkungen des EZB-Leitzinses. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass sich der Zins jahrelang auf Nullniveau bewegte. Erst im Juli 2022 ging es wieder nach oben, im Anschluss aber rapide bis zuletzt auf 4,50 Prozent. Angesichts der jahrelangen Flaute sind die 4,25 Prozent, die es nun gibt, immer noch relativ hoch. In den USA ist derzeit mit keiner Bewegung diesbezüglich zu rechnen. „Die Hürde für weitere US-Zinserhöhungen ist aus unserer Sicht nach wie vor sehr hoch – insbesondere angesichts der anstehenden Wahlen. Natürlich wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) immer auf die Wirtschaftsdaten reagieren müssen“, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.

Weshalb ist der Leitzins bedeutend?

Der Leitzins ist im Bankerdeutsch der Hauptrefinanzierungssatz. Zu diesem Zinssatz können sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen. Sinkt dieser, können sich europäische Geschäftsbanken und Sparkassen, die zu Transaktionen mit der EZB zugelassen sind, zu günstigeren Konditionen Geld bei ihr leihen und an Kunden Kredite mit entsprechend günstigen Zinsen zur Verfügung stellen. Allerdings werden tendenziell auch die Sparzinsen zurückgehen.

Warum senkt die EZB die Zinsen?

Die Zentralbank konzentriert sich in erster Linie auf ein stabiles Preisniveau und eine geringe Inflation von etwa zwei Prozent. In Deutschland liegen wir bereits wieder auf diesem Niveau, so dass „teures Geld“ in Form hoher Kreditzinsen nicht mehr so notwendig erscheint. Im Gegenteil: „Günstigeres Geld“ kann dafür sorgen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Denn Unternehmen können damit wieder mehr investieren, Privathaushalte mehr konsumieren.

Welche Auswirkungen hat das für Anleger?

Nun kommen wir zur wichtigsten Frage: Sehen wir uns nun an, was die EZB-Zinssenkung für die Anleger bedeuten könnte.

Die offensichtlichste Auswirkung gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen: die Kreditzinsen gehen runter. Man kann also mit niedrigeren Zinsen für Ratenkredite oder Baufinanzierungen rechnen.

Aber auch ein Aktienfondsdepot könnte sich womöglich freuen. Denn für Unternehmen sinkt die Kreditbelastung, was Kapazitäten für Zukunftsinvestitionen schaffen könnte. Das kann dem allgemeinen Wirtschaftswachstum Rückenwind verleihen.

Aber die Zinssenkung ist auch aus einem anderen Grund grundsätzlich gut für den Aktienmarkt. Ganz einfach: Die Aktie als Anlageform wird relativ zu Zinsprodukten von Banken aufgewertet.

Die im Vergleich zu den letzten 10 Jahren aktuell relativ hohen Festgeldzinsen werden von der Zinssenkung negativ beeinflusst. Zinsen, die Geschäftsbanken an Sparer für deren Einlagen ausschütten stehen in enger Korrelation mit dem Leitzins der EZB, da die Geschäftsbanken die Konditionen für ihre Kunden an ihre eigenen anpassen müssen.

Ein weiterer Effekt: Eine Leitzinssenkung kann den Euro abwerten, da Investoren nach höheren Renditen in anderen Währungsräumen suchen. Ein schwächerer Euro kann die Exporteure der Eurozone begünstigen, da ihre Produkte im Ausland billiger werden.

Das alles sind mögliche Auswirkungen und Szenarien, die auf Erfahrungen der letzten Jahrzehnte beruhen. Eine Garantie für eine Entwicklung in der Zukunft kann nie ausgesprochen werden. Wichtig ist, dass man sich dessen bewusst ist, dass eine Leitzinssenkung mit Veränderungen in den Finanzmärkten einhergeht und man sich rechtzeitig bei seinem Berater meldet, um die eigene Anlagestrategie für die Zukunft auf die aktuelle Situation bezogen abzugleichen.

Quelle / teilweise: extra-etf online (https://extraetf.com/de/news/etf-news/die-ezb-senkt-den-leitzins-was-bedeutet-das-fuer-anleger)