In einem unserer letzten Beiträgen (siehe: Warum Dividenden? Weil Cash wichtiger ist als Kursgewinne.: https://primusfinance.de/warum-dividenden-weil-cash-wichtiger-ist-als-gewinne/) haben wir die positive Betrachtung einer Dividendenstrategie vorgenommen.
Die Vorteile zusammengefasst sind, dass Dividenden, wenn auch schwankende, aber in Ihrer Auszahlung sichere Einnahmequellen für Investoren bedeuten und historisch betrachtet ein Dividendenportfolio trotz geringerer Kursanstiege bedingt durch die Ausschüttungen, einen soliden Inflationsschutz darstellte.
Heute wollen wir uns zunächst einmal den Nachteilen einer Dividenden-Strategie widmen und abschließend eine möglichst objektive Wertung einer Dividenden-Implementierung in einem Investmentportfolio abgeben.
Zunächst einmal der offensichtlichste Nachteil, der zuvor auch im Nebensatz kurz angerissen wurde:
Dividenden-Strategien weisen meistens im Gesamten schlechtere Performances aus als Investment-Strategien ohne Dividenden-Fokus. Die Erklärung dafür ist recht einfach.
Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung, die die AGs an Ihre Aktionäre ausschütten. Das Geld, das ausgeschüttet wurde, kann folglich nicht für Reinvestitionszwecke eingesetzt werden. Reinvestitionen werden getätigt, um das Geschäft auszubauen, effizienter zu werden, Marktanteile auszubauen, / zu sichern oder neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Insofern stehen diese Reinvestitionen in mittelbarer Verbindung mit dem zu erwartenden Unternehmenserfolg, was dazu führt, dass Aktienkurse, die sämtliche Informationen eingepreist haben, bei Unternehmen mit einer höheren Reinvestitionsquote stärker ansteigen als Unternehmen, die einen großen Teil ihrer Gewinne ausschütten.
Kurzum: Dividendenaktien steigen durch ihre Ausschüttungen weniger stark im Kurswert.
Wie im oben genannten Beitrag aus den letzten Wochen angesprochen, stört das nicht weiter, wenn man einen reinen Kapitalschutz gegenüber der Inflation anstrebt, da die Kursgewinne immer noch den Kapitalverzehr durch die Inflation outperformen.
Ein weiterer Punkt ist die Steuer.
Jede Dividendenauszahlung hat die Zahlung der Abgeltungssteuer zur Folge. Das bedeutet, dass 25 % (zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer) der Erträge nicht im Geldbeutel des Investors landen. Auf längere Frist können diese 25 % – 27,5 % einen beträchtlichen Teil ausmachen, den zu zahlen man umgehen könnte, würde man eine nicht-ausschüttende Strategie wählen. Das würde bedingen, dass der Investor auf die Auszahlung nicht angewiesen ist und ein langfristiger Investitionszeitraum mit Auszahlungszeitpunkt in der Zukunft gewählt würde.
Man kann es drehen und wenden: Eine Dividenden-Auszahlung reduziert die Gesamtperformance des Portfolios und löst die Abgeltungssteuer aus. Es gibt gute Gründe, dies zu vermeiden, allerdings auch Gründe dafür.
Unser Fazit:
Möglichst objektiv und unabhängig betrachtet, lautet unser Fazit, wie so häufig: Es kommt darauf an.
Möchte man regelmäßig Auszahlungen aus seinem Depot erhalten, dann kann eine Dividenden-Strategie als Teil der Gesamtstrategie Sinn ergeben wohl wissend, dass man dadurch die Gesamtperformance beeinflusst und die Auszahlungen schwankend sein können.
Der Dividendenteil ist hier im Bereich des mittelfristigen Anlagehorizonts anzusetzen.
Möchte man langfristig Vermögen mehren und man legt seinen Fokus auf Rendite, dann ist eine Dividendenstrategie weniger ratsam.
Die individuelle Sinnhaftigkeit einer Dividenden-Implementierung im Portfolio muss im Einzelfall betrachtet und von einem hierzu ausgebildeten Honorarberater eruiert werden. Für solche Zwecke ist die primus finance GmbH jederzeit gerne Ihr persönlicher Ansprechpartner.