Vor einigen Wochen hatten wir schon in anderen Newsbeiträgen das Thema des enormen Zinsanstiegs, der letzten Monate beleuchtet und welche meist negativen Auswirkungen das auf die Bankenlandschaft hat, die sich zu Höchstkonditionen Geld leihen müssen.
Welche weiteren Auswirkungen hat die aktuelle Zinssituation für die Anleger?
Zunächst ist ein höherer Zins als den, den wir in den letzten Jahren verzeichnen konnten grundsätzlich nicht schlecht. Die Entscheidung der FED und in diesem Zuge auch der EZB, die Zinsen sukzessive zu erhöhen, ist aus der Zentralbank innewohnenden Aufgabe, ein stabiles Inflationsniveau zu erhalten, gewachsen. Durch den höheren Zins soll es erschwert werden Geld durch die Privatbanken in den Umlauf zu bringen und zusätzlich Anlegern die Motivation geben, ihr Geld bei der Bank zu verwahren, damit dieses aus dem Markt „verschwindet“. Mit der Geldmenge, die sich im Umlauf befindet, kann das Inflationsniveau beeinflusst werden.
Die vermeintlich ertragsreiche Anlage bei der Bank zu 2,5% p.a. oder mehr, birgt aber auch eine Gefahr: Da die aktuelle Inflationsrate (Stand März 2023) trotz Abfallens in den letzten Monaten, immer noch bei 7,4% p.a. liegt, bedeutet das für die Anleger einen tatsächlichen Verlust von 4,9% p.a. (7,4% – 2,5%), wenn sie ihr Geld zu beispielsweise 2,5% p.a. anlegen. Diesen sogenannten Realzins errechnen sich die meisten Menschen leider nicht.
Für ein Cashpolster sind die höheren Zinsen sicherlich besser, als wenn man Strafzinsen dafür zahlen müsste, aber für eine effektive Geldanlage sind die Zinsen aufgrund der Inflation nicht geeignet.
In diesem Zusammenhang sind auch die Anleihenmärkte wieder interessanter geworden. Je nach Laufzeit und Bonität sind Renditen von über 5% p.a. keine Seltenheit mehr. Als Beimischung zu einem Aktienfondsportfolio, um in den gegenwärtig unbeständigen Zeiten, mit viel Kursschwankungen, Ruhe rein zu bekommen und gleichzeitig auf nicht zu viel Rendite zu verzichten, können Anleihen als Instrument hierbei sehr interessant sein.